Daniel Erb: Cape Cod Evening

Der Rasen müsste wieder gemäht werden,“ sagte Hilde. Es war ein sonniger und schwüler Abend. Sie saß da mit ihrem Mann. Sie betrachteten den Hund.

 „Ist er nicht wundervoll?“, fragte er. „Die Fenster müssten auch wieder gestrichen werden“, erwiderte sie. „Sieh nur, wie er mit seinem Ball spielt“, meinte er.

Die Hitze ließ die Luft stehen. Kein Grashalm bewegte sich. „Wenn es nicht bald regnet, müsstest du mal wieder die Blumen gießen“, bemerkte Hilde. „Pass auf, ich werfe ihm einen Stock zu“, antwortete er. „Die Kirschen sind auch schon überreif. Wann willst du die pflücken?“, fragte Hilde. „Er hört auch schon auf Kommandos“, erklärte er.{gallery}2013/OVAG,single=Edward_Hopper_00.jpg,salign=right,width=300{/gallery}

Der Hund stellte sich auf die Hinterpfoten. Er applaudierte begeistert, sie blieb unverändert steif mit verschränkten Armen stehen. „Es ist schon spät“, sagte Hilde „ich werde das Abendessen machen. Du musst aber noch mal einkaufen gehen.“ Er erhob sich langsam. „Nimm doch noch den Hund mit. Zuhause stört er mich nur“, fügte sie hinzu. „Und bleib ja nicht zu lange weg“, mahnte sie.

Er nahm sich seine Jacke. „Ich fahre mit dem Auto. Dann bin ich schneller“, bekam aber keine Antwort, keinen Abschiedsgruß – seit Jahren. So stapfte er durch den Garten auf die Straße zu. Der Hund folgte ihm, knickte ein paar Grashalme um. Langsam stieg er in das Fahrzeug ein. Zum Glück hatte sie die Koffer nicht bemerkt.

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